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Nicht einheimische Amphibienarten

Knoblauchkröte kommt aus ihrem Versteck heraus

Knoblauchkröte (© Ursina Tobler)

Drei Amphibienarten gelten als in der Schweiz nicht einheimisch: Der Moorfrosch (Rana arvalis), die Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) und der Seefrosch (Pelophylax ridibundus).

Zwei Arten, der Moorfrosch und die Knoblauchkröte, werden vor allem in der älteren Literatur als in der Schweiz heimische Arten aufgeführt. Dies mag zutreffen, Fakt ist aber, dass die Arten seit vielen Jahrzehnten in der Schweiz nicht mehr nachgewiesen wurden. In der Roten Liste der gefährdeten Amphibien der Schweiz aus dem Jahr 2005 wird der Status der beiden Arten wie folgt beschrieben.

Der Moorfrosch Rana arvalis kam früher sicher nördlich von Basel und in der Nähe der Ajoie vor. Bei dieser Art ist nicht klar, ob es in der Schweiz je sich selbst erhaltende Populationen gab. Die Situation kann heute nicht mehr abschliessend geklärt werden. Aktuelle Nachweise fehlen, auch im angrenzenden Ausland.

Für die Knoblauchkröte Pelobates fuscus lag die Schweiz immer am Rand des Verbreitungsgebiets. Sie lebte früher möglicherweise in der Region Basel und im Tessin. Es ist aber nicht klar, ob die Art in der Schweiz je sich selbst erhaltende Populationen bildete. Manche Meldungen könnten auch auf Fehlbestimmungen zurückgehen. Ein zweifelsfreier Beleg für einen Nachweis auf Schweizer Boden existiert nicht. Die Situation kann heute nicht mehr abschliessend geklärt werden. Aktuell sind keine Fundorte in der Schweiz bekannt und auch keine im grenznahen Ausland.

Deshalb ist der offizielle Status dieser beiden Arten in der Schweiz seit Roten Liste der gefährdeten Amphibien der Schweiz aus dem Jahr 2005 „data deficient“.

Knoblauchkröte kommt aus ihrem Versteck heraus

Knoblauchkröte (© Ursina Tobler)

 

Der Seefrosch ist ein anderer Fall: Er wurde in die Schweiz eingeschleppt und gilt als invasive Art. Der Seefrosch wurde für die Forschung und für die Herstellung von Froschschenkeln in die Schweiz eingeführt. Es kam oft vor, dass einzelne Individuen oder ganze Lieferungen dieser Art entwichen und lebensfähige Populationen bilden konnten. Vorallem in der Romandie ist der Seefrosch weit verbreitet und gefährdet dort die einheimischen Arten.

Neuere genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass der Seefrosch in der Schweiz nicht nur die Art Pelophylax ridibundus ist, sondern dass der „Seefrosch“ eigentlich aus mehreren osteuropäischen Arten aus dem Wasserfrosch-Komplex besteht. Den aktuellen Wissensstand zu dieser Thematik erfahren Sie hier: Wasserfrosch-Komplex.

Seefrosch, schaut mit dem Oberkörper aus dem Wasser

Seefrosch (© Jérôme Pellet)

Dokumente & Publikationen

Podloucky R., Nettmann H.-K., Geiger A., Nöllert A. 2006: Die Knoblauchkröte - Lurch des Jahres 2007. Broschüre. Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e. V. (DGHT)